Das Theaterstück "Ein ganz gewöhnlicher Jude", geschrieben von Charles Lewinsky, wurde in einer Doppelaufführung für die 10. und 11. Klässler in der Aula inszeniert.
Der Schauspieler Mathias Klösel schlüpft in die Rolle von Emanuel Goldfarb. Goldfarb ist Journalist, der in Deutschland lebt und jüdischer Abstammung ist. Eine Einladung, vor einer Schulklasse über das Judentum zu sprechen, veranlasst ihn dazu, sein Leben zu reflektieren. Seine Ehe mit einer Katholikin ist an dem Wunsch gescheitert, den gemeinsamen Sohn zu beschneiden – obwohl er Atheist ist. Dies ist nur einer von vielen Widersprüchen, mit denen er kämpft. Sein Leben bewegt sich zwischen dem Streben nach Anpassung und der in gewisser Weise trotzigen Beibehaltung jüdischer Traditionen. Worin liegt sein eigenes Selbstverständnis? Worin das der nachfolgenden Generation von Juden, die entwurzelt, vertrieben oder getötet wurden, aber für die Deutschland trotz der Vergangenheit wieder eine Heimat darstellt?
Das Stück wirft Fragen auf. Nach der Aufführung hatten die Jugendlichen Gelegenheit diese dem Schauspieler zu stellen und mit ihm über die Thematik zu diskutieren.
Ziel des Projekts war es, die Jugendlichen zu sensibilisieren für die Problematik einer in irgendeiner Weise voreingenommenen Haltung gegenüber jüdischen Mitbürgern in Deutschland – und sei sie auch demonstrativ positiv. Damit soll die Aufführung auch der Immunisierung gegenüber dem in der Gegenwart wieder wachsenden Antisemitismus dienen.
Finanziell unterstützt wurde die Veranstaltung durch den Bezirk Schwaben im Rahmen der "Maßnahmen zur Prävention von Antisemitismus, Extremismus und Diskriminierung".