Wie regionale Geschäftsführer Jugendliche für die EU begeistern

Am 1. November 1993 trat der Vertrag von Maastricht in Kraft und begründete damit die Europäische Union, wie wir sie heute kennen. Zwei Wochen vor dem 30-jährigen Jubiläum dieses historischen Tages referierten in der Aula des Vöhlin Gymnasiums Harald Post, Vorstandsmitglied der Sparkasse Schwaben-Bodensee, und Michael Hermann, Geschäftsführer des Bauzentrums Wassermann, über die Auswirkung der EU auf ihre Unternehmen.  

Moderiert wurde die Veranstaltung von Alexandra Hartge, der Leiterin des Europabüros Memmingen. Sie begrüßte unter anderem die SchülerInnen des Vöhlin-Gymnasiums, des Bernhard-Strigel-Gymnasiums, der FOS-BOS-Memmingen, der staatlichen Realschule und der Sebastian-Lotzer-Realschule sowie sieben Azubis der Stadt Memmingen.  

Zu Beginn hob Christian Herrmann, Schulleiter des Vöhlin-Gymnasiums, die Wichtigkeit des kulturellen Austauschs in Europa hervor. Gerade angesichts der jetzigen weltpolitischen Lage seien auch die Schulen in der Verantwortung, Zusammenarbeit und das gemeinsame europäische Zusammenleben zu stärken. Mit der Senkung des Wahlalters für die anstehende Europawahl 2024 auf 16 Jahre appellierte auch Oberbürgermeister Jan Rothenbacher an die SchülerInnen, sich an der Wahl zu beteiligen. Aufgrund der geringen Wahlbeteiligung zähle jedes Kreuz doppelt und das Fehlen einer 5%-Hürde ermögliche, dass die Interessen jedes Wählers Gehör finden, so Rothenbacher. 

In einem ausführlichen Vortrag erläuterte daraufhin Herr Post (oben im Bild zu sehen) die Entwicklung der Bankenregulationen der EU, die maßgeblich von der Finanzkrise 2008 beeinflusst wurden. Um Krisen wie dieser in Zukunft vorzubeugen, wurden die Banken dazu verpflichtet, mehr Eigenkapital vorzuhalten. Zudem wurden verschiedene Fonds eingerichtet, die verhindern sollen, dass Banken in Zukunft erneut staatliche Hilfe benötigen. An diesen Maßnahmen äußerte Herr Post jedoch auch einige Kritik, da auch risikoarme Banken wie die Sparkasse für die Hochrisikogeschäfte einiger Institute Geld in diese Fonds einzahlen müssen. Nichtsdestotrotz betonte er auch die Vergleichbarkeit von Preisen, die die Einführung des Euros mit sich brachte und die Sinnhaftigkeit der Erhöhung des vorzuhaltenden Eigenkapitals. 

Nach einer kurzen Vorstellung seines Unternehmens ging Michael Hermann vom Bauzentrum Wassermann auf Probleme im Handel mit dem EU-Ausland ein, in dem es nicht die gleichen Sicherheiten und Produktionsstandards gibt wie im europäischen Raum. Dabei können Probleme durch die Erhöhung von Zöllen und Änderungen des Wechselkurses auftreten. Beispielsweise können Zölle auf die eingekauften Produkte erlassen werden, auch wenn die Ware schon weiterverkauft wurde, wodurch das Geschäft weniger rentabel wird. Auch kann das Land, in das exportiert wird, kurzfristig neue Einfuhrzölle beschließen, weshalb der Handel mit dem EU-Ausland oft risikoreich ist. 

Zum Schluss konnten die SchülerInnen noch Fragen an die Wirtschaftsvertreter stellen, die auch kompetent beantwortet wurden. Jedoch machten nicht sonderlich viele SchülerInnen von dieser Möglichkeit Gebrauch, weshalb nur zu hoffen bleibt, dass sich mehr von ihnen an der kommenden Wahl als an dieser Fragestunde beteiligen. 

 

Von Jannik Pfänder und Kolja Scheiter 

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